Ergebnisse der Studie „Ich pflege wieder wenn…“ veröffentlicht
Nachdem bereits in 2021 eine Studie zum Thema „Ich pflege wieder, wenn…“ in Bremen durchgeführt wurde, haben die Initiatoren diese Studie nun bundesweit aufgesetzt und kürzlich die Ergebnisse veröffentlicht. Demnach besteht grundsätzlich das Potenzial für 300.000 zusätzliche Vollzeit-Pflegekräfte durch Rückkehrer oder Stundenaufstockungen.
Studie arbeitet Bedingungen für Pflegerückkehrer heraus
An der Studie haben rund 12.700 ausgestiegene oder teilzeitbeschäftigte Pflegekräfte teilgenommen. Aus den erhobenen Daten wurden dann mehrere Modellrechnungen erstellt, die das bundesweite Potenzial zeigen. Die vorsichtigen Kalkulationen gehen von 300.000 zusätzlichen Vollzeitstellen aus, in einem optimistischen Szenario wären sogar bis zu 660.000 Vollzeitstellen möglich.
Dabei hat die Befragung auch herausgearbeitet, welche Kriterien für die Rückkehr in den Pflegeberuf oder die Stundenaufstockung nötig wären:
- Mehr Zeit für eine qualitativ hochwertige Pflege durch eine bedarfsgerechte Personalbemessung.
- Eine angemessene Bezahlung, die insbesondere Fort- und Weiterbildungen anerkennt.
- Ein wertschätzender und respektvoller Umgang von Vorgesetzten, Kollegialität, sowie Augenhöhe gegenüber der Ärzteschaft.
- Verbindliche Dienstpläne
- Vereinfachte Dokumentation
Verantwortung liegt nun bei Politik und Arbeitgebern
Diese Liste macht deutlich, dass alle beteiligten Akteure nun gefordert sind, diese Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Politik könnte sehr zeitnah eine bedarfsgerechte Personalbemessung (z.B. mit den PPR2.0) auf den Weg bringen. Auch hinsichtlich der Dokumentation ließe sich durch zentrale Vorgaben eine Erleichterung schaffen.
Angemessene Bezahlung, ein wertschätzender und respektvoller Umgang und verbindliche Dienstpläne liegen insbesondere in der Verantwortung der Arbeitgeber:innen. Hier stellt sich oft die Frage: „Huhn oder Ei?“, denn viele Arbeitgeber:innen behaupten, für z.B. verbindliche Dienstpläne benötigen sie erst mehr Personal. Dabei verkennen sie, dass ihnen das verbliebene Personal schnell abhandenkommen wird, wenn es nicht wertschätzend und vernünftig behandelt wird. Die Arbeitgeber:innen müssen also beides tun: die Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmer:innen umgehend verbessern und sich gleichzeitig um neues Personal bemühen. Gute Arbeitsbedingungen könnten dabei im Werben um Arbeitnehmer:innen einen großen Wettbewerbsvorteil darstellen. Diese Chance müssen die Arbeitgeber:innen nun nutzen!
Weitere Informationen zur Studie
Weitere Informationen zur Studie finden sich auf der Seite www.ich-pflege-wieder-wenn.de